„Man fühlte sich eingesperrt und man war eingesperrt“, so beschreibt Wolfgang Fricke sein Leben in der DDR. Anlässlich des 30. Jahrestags der Wiedervereinigung stand er als Zeitzeuge für ein
Unterrichtsgespräch in den Klassen 8c und 9c zur Verfügung. Fricke ist 72 Jahre alt, verheiratet, Vater von drei Kindern und von Beruf Sozialpädagoge. Er durchlief die üblichen
Jugendorganisationen in der DDR. Bald aber merkte er, dass das politische System in der DDR ähnlich war wie die NS-Diktatur. Als er Kritik übte an den Machthabern und an Demos teilnahm, bekam er
den Staatsterror zu spüren. Seine Wohnung wurde verwanzt und Stasi-Mitarbeiter wurden auf ihn angesetzt. Fricke kam für sechs Monate ins berüchtigte Gefängnis in Bautzen. Schließlich wurde er
aufgefordert das Land zu verlassen. Er stimmte zu. Seine Kinder sollten in einem demokratischen Staat und in Freiheit aufwachsen und leben können. Gebannt hörten die Schüler den Schilderungen des
Zeitzeugen zu. Wolfgang Frickes Schilderungen berührten alle und stimmten sehr nachdenklich.